Wir besprechen was Gamification im Lernbereich bedeutet, wie Beispiele aussehen können und geben Tips zur Umsetzung.

Gamification – Definition

Das Stichwort „Gamification“ hat in den letzten Jahren in Bezug auf firmeninterne Weiterbildungen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Besonders die Einbindung von spielerischen Lerneinheiten gestalten Weiterbildungen nicht nur dynamischer, sondern steigert die Motivation und das Engagement der Lerner. Auch Christoph bestätigt, dass Lernen mit Gamificationmethoden mit einem Spaßfaktor verbunden sind. „Gamification“ im Allgemeinen meint die Nutzung von Spieleelementen in spielfremden Umgebungen. Ziel dabei ist es, die Menschen mit spielerischen Einheiten zu fesseln, in den „Flow“ zu bringen und intrinsische Motivation anzuregen.

Welche unterschiedlichen Spieltypen gibt es?

Christoph führt aus, dass es nach Richard Bartle, einem Erforscher von Computerspielen, 4 verschiedene Spieltypen gibt: Die Achiever, die Explorer, die Killer und die Socializers. Die größte Zielgruppe stellen die Socializer dar. Das zeigen Untersuchungen, die bestätigen, dass das Bilden von Teams die häufigste Form in der Spielewelt ist. Fazit hierzu ist, dass es verschiedene Vorlieben gibt und man sich immer seiner Zielgruppe bewusst sein sollte, sowie Spiele Ansätze nicht nur aus einer Richtung (zB für Achiever) einsetzen sollte.

Beispiele aus der Praxis

Christoph berichtet von seiner Arbeit mit dem SAP Learning Hub. Der SAP Learning Hub ist eine digitale Lernplattform, die für SAP Kunden angeboten wird. Hier kann man über E-Learnings aber auch über Social-Learning-Räume gemeinsam lernen. Darüber hinaus hat der Kunde auch Zugriff auf SAP Live Systeme. Hier werden in Form von online Webinaren Live Learning Sessions angeboten. Alles in Allem bietet die Lernplattform also ein umfangreiches Lernangebot, in diesem auch Formen von Gamificationmethoden bereits integriert sind.

Beispielsweise gibt es ein System, bei dem verschiedene Levels erreicht werden können oder man kann an Missionen teilnehmen, Punkte sammeln und in den Levels weiter hochkommen. Die Intention dabei ist, dass die Levels für andere  Mitlernende sichtbar sind und jeder sehen kann, wo der andere steht und wo man selbst steht. Wer möchte, kann die Ergebnisse in seinem Profil eintragen und dies öffentlich machen. Zentral sind vor allem die Missions, da sie Anregungen zum Reflektieren, Wissenteilen in Form von kleinen Aufgaben geben. Ziel und Hintergrund dabei ist, dass das soziale Lernen dabei voran gebracht wird – neudeutsch die Steigerung von “Engagement”.

Christoph beschreibt allerdings, dass das Feedback dazu unterschiedliche ausgefallen ist: Einige fanden es gut, dass spielerische Einheiten mit eingebaut wurden und andere waren sogar empört darüber, wurden demotiviert und fanden es im Allgemeinen nicht gut, auf einer Business Lernplattform spielerische Elemente zu integrieren. Dies zeigt eben auch, dass es unterschiedliche Zielrichtungen gibt und nicht jeder seine Lernerfahrungen öffentlich teilen möchte. Anm: Ich sehe auch kulturelle Muster: In einigen Kulturen ist das Sammeln von Abzeichen jeglicher Art und Darstellung seiner Kompetenz und des Erreichten beliebter wie in anderen. So ist man im Deutschen Raum im Durschnitt hier eher kritischer wie beispielsweise in asiatischen Ländern.

Weitere Beispiele sind auch unten verlinkt, wie z.B. das SAP S/4HANA Simulation Game, oder Missions in der SAP Community.

Tipps zur Umsetzung

Die Herausforderung ist, dass es unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema gibt. Wichtig ist hier, dass man sich immer hinterfragen sollte, wer meine Zielgruppe ist, die ich ansprechen will und was diese motivieren würde.

Also man sollte sich nicht nur die Frage stellen, was die Personen nach Beendigung der Lernerfahrungen können sollen, sondern eben auch, was die Personen auf dem Weg dorthin immer wieder motiviert und antreibt. Am besten eignen sich Lernmethoden grundsätzlich, wenn nicht nur Daten, Fakten und Definitionen angebracht werden, sondern beispielsweise anhand von Geschichten mit einer eigenen Story dahinter gelernt wird. Darüber hinaus gibt es bereits viele einfache Möglichkeiten, um Lerneinheiten aufzulockern. Beispielsweise mit Kreuzworträtseln Aufgaben zu lösen anstatt Multiple Choice Fragebögen auszufüllen. Wichtig zu vermerken ist auch: Gamification ist mehr als eine Karotte. Es gibt weitaus mehr als Punkte, Badges & Leaderboards – und vor allem sollte man mit Verhalten und Zielen Anfangen im Desgin, nicht mit Game-Taktiken.

Ausführlich findet ihr natürlich alles im Podcast. Wir freuen uns sehr, wenn Ihr den Podcast abonniert, in sozialen Medien teilt und auf Apple Podcast liked und bewertet!

 

SAP S/HANA mit der ERPSim Simulation lernen

Website von Roman Rackwitz

Artikel und Werke von Sebastian Deterding

Mission & Badge Beispiel in der SAP Community: Remote Learning Advisor

Gamification & Reputation in der SAP Community

SZ Artikel “Das ganze Arbeitsleben zum gamifizieren dürfte kaum klappen”

Gamification im Personalwesen (Artikel)

 

Sara Sampaio

Sara Sampaio

Author Since: March 10, 2022

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